e-netz-Monteur steht vor einem Montagefahrzeug und liest die Tageszeitung Darmstädter Echo
Pressemeldungen
19.10.2022 e-netz Südhessen

Ausfallsicher und leistungsfähig: 450-MHz-Funk überträgt Energiewende von der Tromm aus

Gaben den Startschuss für die technische Inbetriebnahme des 450-MHz-Funkstandorts auf dem neuen Trommturm (v.l.n.r.): Marco Mitsch (Projektleiter e-netz Südhessen), Holger Schmitt (Bürgermeister der Gemeinde Rimbach), Klaus Herrmann (Regionalleiter Odenwald-Bergstraße e-netz Südhessen), Heinz Fischer, Sebastian Schröder (beide Wirtschaftsvereinigung Überwald).
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RIMBACH (ODENWALD) / DARMSTADT – Deutschlands Energieversorgung befindet sich im Wandel. Ein stetig wachsender Anteil des erzeugten und in das Netz eingespeisten Stroms stammt aus erneuerbaren Energien aus Sonnen-, Wasser- und Windkraft – ein positiver Trend, der Netzbetreiber vor Herausforderungen stellt. Die vielen dezentralen Erzeugungsanlagen speisen wetterbedingt nur unregelmäßig und mit schwankenden Beiträgen ein. Dem gegenüber steht ein dynamisches Verbrauchsverhalten im privaten und gewerblichen Bereich, angeführt von einem stark zunehmenden Energiebedarf im Bereich der E-Mobilität. Produktion, Verteilung und Verbrauch müssen mittlerweile zwingend digitalisiert und miteinander vernetzt sein, um das Last- und Speicher-Management unter diesen Voraussetzungen zu bewältigen und die Netzstabilität zu gewährleisten.

Mit dem 450-Megahertz-Funknetz verfügt die e-netz Südhessen in ihrem Netzgebiet über eine leistungsfähige Kommunikationslösung für diese anspruchsvolle Aufgabe. Öffentliche Funknetze werden den hohen Anforderungen nicht gerecht. Das eigenständige Netz gewährleistet die sichere und störungsfreie Übertragung eines stetig wachsenden Datenvolumens selbst im Krisenfall. Auf dieser Basis lassen sich die dezentral verteilten Erzeugungsanlagen sicher in die Netze integrieren. „Die 450-MHz-Frequenz macht die Kommunikation der Energienetze zukunftsfähig. Die Akteure des Energiesystems tauschen darüber kontinuierlich Informationen aus, die essenziell für die Steuer- und Regelvorgänge in den Stromnetzleitstellen sind“, beschreibt Holger Klein, technischer Vorstand der e-netz Südhessen, den wichtigen Beitrag der Plattform zur Versorgungssicherheit. Sollte es zu einem echten Blackout, also zu einem großflächigen und länger andauernden Stromausfall kommen, bleibt das 450-MHz-Netz für mindestens 72 Stunden voll funktionsfähig und die Notfallkommunikation gewährleistet. „Über das 450-MHz-Netz werden die Arbeiten für den Netzwiederaufbau koordiniert, wenn herkömmliche Telekommunikationsnetze schon lange ausgefallen sind. Möglich macht das die Notstromversorgung der Funkanlagen über eine emissionsarme Brennstoffzellen-Netzersatzanlage“, erläutert Holger Klein. Aufgrund seiner großen Wellenlänge durchdringt das 450-MHz-Funknetz selbst dicke Gebäudewände. Für eine gute Netzabdeckung in der Fläche werden vergleichsweise wenige Sendeanlagen benötigt, was die Technik kostengünstig macht.

Die schwarzfallsichere Funknetzinfrastruktur baut die e-netz Südhessen schrittweise aus. Der zehnte von 12 geplanten Standorten für das Versorgungsgebiet wurde jetzt in Rimbach (Odenwald) in Betrieb genommen. Dort sind Funkantenne und Technik im höchsten Ort des Landkreises Bergstraße beherbergt, dem etwa 34 Meter hohen neuen Trommturm. Bürgermeister Holger Schmitt: „Der Turm ist eine echte Landmarke und ein beliebtes Ausflugsziel in der Region. Dass wir von hier aus nun auch die Digitalisierung der Energiewende mitgestalten, macht mich stolz.“ Die beeindruckende Aussicht über den Odenwald bis zur Pfalz von der Turmplattform aus lässt sich auch über eine 360°-Webcam bestaunen, die die Gemeinde in Zusammenarbeit mit der ENTEGA Medianet installiert hat (Link: https://rimbach.panomax.com/).

Die e-netz Südhessen arbeitet bereits an weiteren Anwendungsmöglichkeiten für die 450-MHz-Technik. Zukünftig sollen strategischen Partnern wie Kommunen und benachbarten Energieversorgern funknetzbasierte Produkte zur Verfügung gestellt werden, um Synergien in der Region zu schaffen. Pilotprojekte mit beispielsweise der Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk in Darmstadt sind gestartet. Auch im Messstellenbetrieb werden 450 MHz eine prominente Rolle spielen: Intelligente Zähler mit entsprechenden Kommunikationsmodulen, die laut Gesetzgeber die bestehenden Stromzähler bis 2032 in allen Haushalten ersetzen sollen, lassen sich auf dieser Frequenz aus der Ferne ansteuern und ablesen.

Externer und überregionaler Partner beim Aufbau des 450-Megahertz-Funknetzes ist die 450connect GmbH mit Sitz in Köln, ein Joint Venture mit paritätischer Beteiligung von Alliander, E.ON, der Versorger-Allianz und von regionalen Energieversorgern. Einer dieser regionalen Energieversorger und Anteilseigner ist die ENTEGA AG.

450connect besitzt eine Lizenz für die 450-Megahertz-Frequenz und hat mit anderen Verteilnetzbetreibern als Ankerkunden den Aufbau eines bundesweiten 450-Megahertz-Funknetzes für die Energieversorgung angestoßen. Die Ankerkunden bauen und betreiben die regionale Infrastruktur des Netzes, der Lizenzinhaber liefert die aktive Funktechnik und ist für die Steuerung des Gesamtnetzes verantwortlich.

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