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Pressemeldungen
03.05.2023 e-netz Südhessen

Forschungsprojekt verbessert die regionale Ökostromverteilung

Grid4Regio wird vom Land und von der EU gefördert

Konsortium und Vorstände kamen zusammen, um die Ergebnisse des Forschungsprojekts Grid4Regio zu diskutieren (v. l. n. r.): Prof. Dr. Jutta Hanson (TUD), David Petermann (e-netz Südhessen), Andreas Niedermaier (Vorstand ENTEGA), Holger Klein (Vorstand e-netz Südhessen), Prof. Dr. Ingo Jeromin (h_da), Prof. Dr. Athanasios Krontiris (h_da), Lars Weispfenning (h_da), Marcel Böhringer (TUD), Achraf Kharrat (TUD), Prof. Dr. Klaus Martin Graf (h_da), Kerstin Lerchl-Mitsch, Christian Hein und Nicole Büchau (alle e-netz Südhessen)
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DARMSTADT (blu) – Der im Netzgebiet der e-netz Südhessen erzeugte Ökostrom könnte künftig verstärkt in der Region verbraucht werden und dadurch die Energiewende auf der Ebene der Stromnetze entscheidend voranbringen.

Möglich wird das durch ein neues Energiemanagement, das im Rahmen des Forschungsprojektes Grid4Regio entwickelt wurde. Im Forschungsprojekt, das vom Land Hessen und der Europäischen Union gefördert wird, arbeiten die e-netz Südhessen, die Technische Universität Darmstadt und die Hochschule Darmstadt zusammen.

Die verstärkte regionale Nutzung von Ökostrom entlastet die überregionalen Stromtrassen und verhindert die teilweise Abschaltung von regenerativen Erzeugungsanlagen, wenn der in der Region produzierte Ökostrom den Verbrauch in der Region übersteigt. „Der Regulierungsrahmen setzt derzeit keine Anreize für Netzbetreiber, den regional erzeugten Strom vor Ort zu verbrauchen. Ein Verbrauch vor Ort vermeidet aber den Transport über längere Strecken und führt damit zu einer Verringerung der Netzverluste. Das wiederum entlastet die ohnehin immer stärker ausgelasteten Übertragungsnetze“, sagt Grid4Regio-Projektleiter David Petermann von der e-netz Südhessen.

Wenn im bisherigen System die Einspeiseleistung etwa eines Windparks die benötigte Verbraucherleistung im regionalen Netzgebiet übersteigt, wird der überschüssige Ökostrom automatisch ins überregionale 110-kV-Netz eingespeist und im Prinzip bundesweit verteilt. „Die Idee von Grid4Regio ist deshalb naheliegend: Wenn in einer Region zu viel Strom erzeugt wird, sollen erstmal die Verbraucher in der Region bedient werden, und zwar ohne Umweg über die überregionalen Netze“, sagt David Petermann.

Experten der Forschungspartner untersuchten anhand der vorhandenen Infrastruktur und der Flexibilitätspotentiale in den Netzen verschiedene Szenarien, wie die in der Region erzeugte regenerative Energie bei Bedarf mit Hilfe von Umschaltempfehlungen neu verteilt werden kann. Ziel war es, die Struktur von benachbarten regionalen Verteilnetzzellen je nach Stromangebot zu ändern. Dazu musste insbesondere die Stromflussrichtung gemessen werden. Die Ergebnisse aus dem Projekt Grid4Regio zeigen, dass ein netzdienlicher Flexibilitätseinsatz von Erzeugern, Speichern und Lasten volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Dem gegenüber stehen jedoch fehlende regulatorische Anreize und Hürden.

Diese theoretischen Erkenntnisse können jetzt auch in der Praxis umgesetzt werden. Konkret heißt das, dass zum Beispiel überschüssige Energie vom Windpark Binselberg gezielt in die Solarsiedlung in Groß-Umstadt/Richen beziehungsweise in ein Wohngebiet in Babenhausen umgeleitet wird – regional erzeugt, regional verbraucht.

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