Mobile Pelletheizung bringt Wärme
Hilfskonvoi aus dem Odenwald bringt Hilfsgüter ins Krisengebiet
Mitte Januar startete ein Hilfskonvoi mit Spenden aus dem Odenwald in das Ahrtal: Bauholz, Lebensmittel, Laminat und drei große Pelletkessel der e-netz Südhessen aus der Regionalstelle Erbach füllten vier LKWs mit Anhängern. Die Firma Fink Dienstleistungen aus Reichelsheim sammelte die zahlreichen Spenden ein und transportierte die Hilfsgüter kostenfrei an die Ahr. Die Heizungsanlagen wurden zunächst für einen Umbau in die Gemeinde Kurtscheid gebracht.
Noch immer mangelt es an funktionierenden Heizungsanlagen im Katastrophengebiet. Viele Gebäude werden provisorisch mit Strom, Holz oder Flüssiggas beheizt. Studierende der Hochschule Trier bauen in einem Studienprojekt einen der drei Pelletöfen aus Erbach deshalb in eine mobile Heizanlage um, so dass sie im Krisengebiet flexibel und nach dem dringlichsten Bedarf eingesetzt werden kann. Die beiden kleineren Kessel werden an festen Standorten eingebaut, sobald die Voraussetzungen es vor Ort zulassen.
Die Kessel standen zuvor im Erbacher Lager der e-netz Südhessen. Mitarbeiter aus dem Bereich Netzbetrieb der e-netz Südhessen demontierten die in der Erbacher Regionalstelle nicht mehr benötigten Heizungsanlagen und machten sie gemeinsam mit Mitarbeitern der Firma Fink transportfähig. Allein die drei Anlagen mit Zubehör füllten die Ladeflächen von zwei LKWs.
„Ich bin begeistert, wie schnell und unkompliziert die Zusammenarbeit mit der Firma Fink, den Studierenden der Hochschule Trier und unseren Kollegen in Darmstadt und Erbach ablief“, freut sich Stromnetzmeister Martin Beck, der die Aktion seitens der e-netz Südhessen koordiniert hat.
e-netz- und ENTEGA-Mitarbeiter halfen beim Wiederaufbau des Gasnetzes im Katastrophengebiet
Seit Ende Oktober, bevor der Winter so richtig zubeißen konnte, haben die Menschen in Walporzheim, einem Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler, endlich wieder ein funktionierendes Gasnetz. Großen Anteil am Wiederaufbau der Gasversorgung des Stadtteils nach der Überschwemmungs-Katastrophe im Juli haben Mitarbeiter der e-netz Südhessen und der ENTEGA AG.
Rund einen Monat lang vom 20 September bis zum 22.Oktober war eine wöchentlich wechselnde sechsköpfige Arbeitskolonne im sogenannten Sektor 9 des Gasverteilnetzes der Energienetze Mittelrhein (ENM) im Hilfseinsatz.
„So eine zerstörerische Kraft von Wasser und Schlamm haben wir vorher noch nicht gesehen“, berichtet Gasnetzmeister Thomas Stöhr, der insgesamt fünf Tage im Einsatz an der Ahr war. „Über die Heizungen in den zerstörten Gebäuden und über abgerissene Leitungen von Regelanlagen sind Unmengen an Wasser und Schlamm in das Leitungsnetz eingedrungen. Wir mussten die Leitungen von einem Gemisch aus Gas und Schlamm befreien.“
Die Kolonne setzte sich aus einem Meister, Stahlschweißern, Monteuren und Bagger-Fahrern zusammen. Insgesamt waren 20 Mitarbeiter vor Ort im Ahrtal. Sie meldeten sich freiwillig, um die Energienetze Mittelrhein zu unterstützen. Hinzu kam noch der zweiwöchige Einsatz des Baubeauftragten Oliver Mundinger, der den Einsatz von Fremdfirmen der ENM steuerte und kontrollierte. Der Netzbetreiber aus der Krisenregion hatte Mitte September um Hilfe gebeten.
Wo es nicht schon offen zu Tage lag, wurde das Ortsnetz punktuell aufgegraben, sukzessive in händelbare Leitungsabschnitte getrennt und gespült. Nach der Reinigung überprüften die Monteure die Leitungen mit Druckprüfungen auf ihre Dichtheit. Anschließend wurden die Rohre wieder verbunden und immer größere Leitungsabschnitte mit 150mbar auf ihre Dichtheit geprüft. Am 22. Oktober war der Netzsektor 9, das Verteilnetz in Walporzheim, wieder betriebsbereit. Die Kolonne aus Südhessen konnte das Netz an die dankbaren Kolleg:innen der EMN übergeben. Bleibt zu hoffen, dass die Installateure vor Ort rechtzeitig die mit den Heizungsinstallationen in den Gebäuden fertig werden.